Regisse kilde er en hellig kilde, der ligger ved Frørup tæt på Nyborg

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Foto: Ard Jongsma

Als Kind besuchte H.C. Andersen diese heilige Quelle bereits mit seiner Mutter, die an religiösen Versammlungen auf dem jährlichen Sankt Hans Markt an der Quelle teilnahm. 

Als Kind besuchte H.C. Andersen Regisse Kilde mit seiner Mutter, die an den jährlichen religiösen Zusammenkünften auf dem Sankt Hans Markt teilnahm. Andersen wuchs mit einem starken Glauben und einer Faszination für Aberglauben auf, angezogen von sowohl Jesus als auch den nordischen Göttern. Dieser Hintergrund inspirierte ihn später zu dem Roman Nur ein Spielmann, der 1837 erschien.

Noch immer findet sich der Aberglaube beim Volke, daß einigen Quellen hier in Dänemark, wie in der Zeit des Katholizismus, eine große Heiligkeit zugeschrieben wird. Der Fünenbewohner hält St. Regisse Kilde beim Dorfe Frørup für die kräftigste; und da ein sogenannter Quellenmarkt damit verbunden ist, so strömt die Menge hierher; von mehreren Meilen im Umkreis, ja von jenseits Odense und Svendborg, kommen die Kranken hierher in der Nacht vor St. Hans Abend; sie trinken von dem Wasser, baden sich darin und übernachten in der freien Luft. Drei Jahre hintereinander muß der Kranke dahin kommen, wird er denn in der Zeit nicht rührig und gesund, so wird er es niemals, sagt der Volksmund.“ [Erster Teil, Kapitel VII]

Später in des Dichters drittem Roman folgt eine detaillierte Beschreibung von Regisse Kilde und dem Quellenmarkt, der im angrenzenden Dorf Frørup abgehalten wurde:

Ungefähr zwei Meilen von Nyborg liegt zwischen den Dörfern Ørebæk und Frørup, doch am nächsten dem letzteren, St. Regisse-Kilde, die, wie die Volkssage erzählt, ihren Namen von einer sehr gottesfürchtigen Frau hat, welche von bösen Menschen schlimm verfolgt wurde, ja sie nahmen sogar ihren Kindern das Leben, aber an derselben Stelle, wo dies geschah, entsprang sogleich eine herrliche Quelle. Als Frau Regisse längst tot war, kamen viele fromme Wanderer von weit her, um von dem Wasser der Quelle zu trinken, und zum heiligen Andenken errichteten sie eine Kapelle in der Nähe der Quelle und hängten ihr Bild dort auf. Jedes Jahr am St. Boelsmesse Tag wurde hier gepredigt, aber als Luthers Lehre im Lande eingeführt wurde, ließ man diese Kapelle in Trümmer fallen; die Quelle dagegen rieselt noch und wird Jahr für Jahr zur St. Hanszeit besucht, und es wird dann ein Markt abgehalten. Um nicht von einer zahlreichen Menge beschaut zu werden, hat sich, wie es scheint, allmählich der Brauch eingebürgert, daß die Kranken die Nacht vor St. Hans Abend an der Quelle verbringen. Bei Sonnenuntergang werden sie im Wasser gewaschen, und ein Lager wird für die Nacht bereitet; am Morgen brechen sie auf, die Schwächsten werden nach Hause geführt, diejenigen dagegen, deren Krankheit es erlaubt, bleiben und nehmen an den Lustbarkeiten des Marktes teil. In dem Dorfe Frørup, wo der Quellenmarkt steht, war man damit beschäftigt, Buden und Zelte aufzuschlagen. Auf allen Wegen sah man Fahrende und Gehende mit ihren Kranken; einzelne wanderten bereits über die Wiese, wo, zwischen Haseln und Erlen, die Quelle fließt; sie wird von einigen ziemlich hohen Bäumen überschattet, an denen das Volk noch heute nach katholischem Brauch seine Opfer aufhängt, die aus einigen Lichtern bestehen. Die grünen Hecken ringsum müssen den Kranken, die sich ausziehen und waschen, als Schutz dienen; ihre alten Kleider bleiben an den Zweigen hängen, wo dann Arme sie für ihren eigenen Gebrauch erbetteln.“ [Erster Teil, Kapitel VIII]

Wir wissen mit Sicherheit, dass H.C. Andersen Regisse Kilde mehrmals nach der Entstehung des Romans Nur ein Spielmann besuchte. Die Ausflüge dorthin unternahm er im Zusammenhang mit seinen Sommeraufenthalten auf dem nahe gelegenen Gut Glorup. In seinem Tagebuch vom 17. Juni 1848 schreibt der Dichter beispielsweise: „Sonnabend 17. Jeden Tag fleißig an dem Roman [Die zwei Baronessen, Anm.] geschrieben, zum Müller in Frøerup gefahren, mit der Gräfin zur Frøerup-Quelle gegangen, die Nachtigall gehört, Erlenbäume links. Schöne Aussicht von der Quelle, über die andere Mühle nach Hause gefahren.“

Der Dichter erlebte auch den gut besuchten und lebhaften Quellenmarkt am Johannistag. In seinem Tagebuch vom 24. Juni 1850 finden wir diese lebendige Beschreibung sowohl des Marktes als auch eines für H.C. Andersen beunruhigenden Erlebnisses der Kranken an der Quelle:

Sonntag [?: Montag] 24. Nach dem Essen zum FrøerupKilde-Markt gefahren, er wird auf der Landstraße selbst gehalten; Bude an Bude, voller Menschen, wir konnten kaum durchkommen, unsere Pferde waren im Begriff, die eine oder andere Bude über den Haufen zu werfen. Es wurde Kaffee gemacht, der Rauch vom Torf und der Geruch von schlechtem Tabak erstickten die Luft. — Da standen Tische mit gebratenen Aalen in all dem Staub. — Wir gingen zur Quelle, in den Bäumen um sie herum hingen magere, kleine Lichter, und ein Fetzen eines blauen Seidentuchs, das Wasser wurde in einem großen Brauhauszuber gereicht. Frauen wuschen sich dreimal im Wasser: „Es ist gut gegen vieles!“ sagte eine. Da stand ein schlimmer Vagabund an der Quelle, ich hatte das Gefühl, daß er vielleicht wußte, wer ich war, und mir etwas Unangenehmes sagen könnte; als wäre ich ein Paria in eine höhere Kaste gekommen. — Ich fühlte mich in der Drangsal nervös und wir gingen über den Zaun, das Kartoffelfeld, das gehackt worden war, über einen morschen Brunnen in die Mühle, …

Das unangenehme Erlebnis war vielleicht ein Teil der Erklärung dafür, warum H.C. Andersen genau ein Jahr später keine Lust auf ein Wiedersehen mit dem Markt hatte: [Tagebuch, 24. Juni 1851] „— In der Nacht sehr wenig geschlafen. Heute Quellenmarkt in Frøerup, ich mochte nicht hingehen; es ist immer dasselbe, verrückte Menschenmenge und Buden auf der schmalen Landstraße.“